Scroll Top

3 Fragen an
Vera Lux

Wissenschaftliche Leiterin des Pflegemanagementkongresses
auf dem HSK

NEUE Regierung, kritischer Blick: Es wird spannend auf dem Pflegemanagementkongress (PMK)

Was wird in diesem Jahr neu, anders oder besonders auf dem PMK sein?

Neu ist die Bundesregierung, und sicher sind auch die Ministerien neu besetzt; dazu ist der Koalitionsvertrag hoffentlich verhandelt und unterschrieben. Die Bedeutung eines leistungsfähigen Gesundheits- und Pflegesystems für eine leistungsfähige Wirtschaft und gesunde Gesellschaft findet sich darin bestenfalls in konkreten Maßnahmen und Vorhaben wieder. Professionelle Pflege spielt dabei eine entscheidende Rolle. Leider wird das enorme Potenzial der Pflege auch mit den neuen Pflegegesetzen nicht annähernd gehoben. Dies erfordert Mut und die Bereitschaft, traditionelle Systeme und Strukturen aufzubrechen und Aufgaben im Rahmen der Allokation zwischen den Gesundheitsberufen neu zu verteilen. Hoffentlich sieht die neue Bundesregierung die Notwendigkeit, die Gesetze in dieser Hinsicht noch einmal anzugehen!

Was ist Ihrer Meinung nach das Alleinstellungsmerkmal des Pflegemanagementkongresses?

Die Pflegesysteme stoßen an ihre Grenzen und zwingen die Politik zum Handeln. Betroffen sind alle Sektoren, von der Akutversorgung über die Langzeitpflege bis hin zur ambulanten Pflege. Der Pflegemanagementkongress ist eine wichtige Plattform für das Pflegemanagement der Kranken- als auch der Altenpflege, um über den Tellerrand der eigenen Profession hinaus mit der Politik, den Kassen, der Gesundheitswirtschaft, der Wissenschaft und den Kommunen in den Dialog zu treten. Für 2025 gilt es, die Vorhaben der künftigen Bundesregierung sowie deren Auswirkungen auf alle Sektoren (kritisch) zu beleuchten.

Pflege im internationalen Vergleich – wird es dazu Angebote auf dem PMK geben?

Aber sicher, denn ohne internationale Pflegekräfte wäre die Pflege bereits heute vielerorts nicht mehr gewährleistet. Neben der Rekrutierung sind daher die Integration und Bindung internationaler Pflegekräfte ein wesentlicher Faktor. Es gibt viele positive Beispiele, wie dies hervorragend gelingen kann. Wir zeigen auch, wie die Anerkennung von im Ausland erworbenen (akademischen) Abschlüssen möglich ist. Und wir schauen in die Nachbarländer Österreich, Schweiz und Dänemark. Mit den Vertreterinnen und Vertretern der dortigen Pflegeverbände sprechen wir über deren Versorgungssysteme, wo sie stehen, was sie anders oder sogar besser machen, und was wir voneinander lernen können. Darauf freue ich mich sehr! 

Cookie Consent mit Real Cookie Banner