
Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit vom 25. bis 27. Juni 2025 in Berlin
Man mag es kaum noch aussprechen – wäre die Lage nicht so ernst: Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und die soziale Pflegeversicherung (SPV) stecken in einer tiefen Finanzkrise und steuern auf neue Defizite zu, sollte die neue Regierung jetzt nicht den Turbo einschalten und beherzt Lösungen auf den Weg bringen.
Ein Minus von rund 6,2 Milliarden Euro verbuchte die GKV 2024, 95 Prozent der Kassen schlossen mit roten Zahlen ab, berichtet die Ärzte Zeitung. „Wir müssen davon ausgehen, dass es schlechter wird“, warnt die Vorstandsvorsitzende des Kassenverbandes, Dr. Doris Pfeiffer. Nach dem historischen Anstieg der Zusatzbeiträge zum Jahresbeginn 2025 habe es bis Mai acht weitere Erhöhungen gegeben, sechs weitere Anträge werden zu Anfang Juli erwartet. Schon jetzt sei unterjährig erkennbar, dass die Finanzmittel nicht ausreichen werden, so Pfeiffer.
Alarmstufe Rot auch in der Pflegeversicherung: Die erste Kasse hat bereits Finanzhilfe beantragt, weitere könnten folgen. Nach dem Minus von rund 1,5 Milliarden Euro im Jahr 2024 ist laut DAK für 2025 mit einem Defizit von 1,65 Milliarden Euro zu rechnen, für 2026 sogar von 3,5 Milliarden Euro. Es sei „Gefahr in Verzug“, so DAK-Vorstand Andreas Storm.
Die neue Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU), die die GKV als „Notfallpatienten“ bezeichnet, steht vor einer Mammutaufgabe: Die Lage sei „dramatischer als ohnehin angenommen“, sagte Warken im Handelsblatt – und handelte: Noch Mitte Mai griff der Bund ein und stockte die unter den gesetzlichen Wert gesunkenen Liquiditätsreserven der GKV um 800 Millionen Euro auf. Weitere Zuschüsse stehen im Raum. Doch reicht das?
„Langfristige Lösungen, tragfähige Finanz- und Strukturreformen“ seien notwendig, betont Warken in der FAZ – und will Tempo machen: Die im Koalitionsvertrag bis 2027 erwarteten Reformvorschläge zur langfristigen Stabilisierung der GKV will die Ministerin nun schneller auf den Weg bringen – „wir brauchen früher erste Gegenmaßnahmen.“ Es tut sich also etwas.
Nur worauf sollte die neue Regierung jetzt achten? Und was sagen die Expertinnen und Experten der Krankenkassen und Versicherungen zu den Plänen? Was sind ihre Lösungsvorschläge?
Beim Hauptstadtkongress, der vom 25. bis 27. Juni 2025 im hub27 (Messe Berlin) stattfindet – und bei dem auch Bundesgesundheitsministerin Nina Warken am 25. Juni um 13:00 Uhr zu einem Grußwort samt kurzer Fragerunde erscheinen wird – widmen wir uns dem wichtigen Thema Finanznot der Kassen mit mehreren Sessions (s.u.). Lesen Sie auch unser 3-Fragen-an-Interview mit Wolfgang van den Bergh, wissenschaftlicher Leiter des Hauptstadtforums Gesundheitspolitik weiter unten im Newsletter.
Treffen Sie auf dem Hauptstadtkongress Top-Expertinnen und Experten der Branche, um sich zu informieren und zu vernetzen. Das detaillierte, finale Programm der einzelnen Fachkongresse auf dem HSK mit mehr als 400 Referentinnen und Referenten finden Sie unter www.hauptstadtkongress.de.
Wir freuen uns, Sie beim Hauptstadtkongress im Juni 2025 in Berlin begrüßen zu können!